Samstag, 14. Januar 2012

BEGEGNUNGEN... oder auch: "Der TUT nix !!!

...finden jeden Tag auf's Neue statt!
Wir Menschen sozialisieren uns täglich, ob in der Arbeit mit unseren Kollegen, beim Einkaufen, während des Autofahrens oder in unseren Familien...
Auch unsere Hunde erleben jeden Tag solche Begegnungen, teils mit ihnen schon bekannten Hundekollegen, teils mit unbekannten, neuen Spezies ihrer eigenen Art!
Tja, und dann gibt es natürlich solche Begegnungen, die wir als Hundehalter zusammen mit unserer kleinen Fellnase habe...



Und da bin ich schon beim Thema, Begegnungen Hund und Halter!
Dazu muss ich etwas weiter ausholen: Unser Caruso wurde im Alter von neun Monate ziemlich schwer gebissen, fast bis zu einer Wirbelverletzung, gottseidank ist nichts zurückgeblieben.
Jedoch entwickelte der kleine Mann in dem darauf folgenden Jahr eine Art "Angstschnappen", wenn uns andere Hunde begegnet sind.
  

Ochhhh, neeeee, neeee, neeee, gleich zwei von denen...
(Eine typische Situation, in der noch vor zwei Jahren der kleine Mann zickig geworden wäre...)

Höchste Zeit für mich als Halterin, mir mal Gedanken zu machen und der Wahrheit ins Auge zu blicken: Mein Hund hatte kein Vertrauen mehr zu mir und meinte, er muss selber die Situationen regeln!
Nachdem ich mich mit dieser, leider sehr traurigen Tatsache auseinander gesetzt hatte, fingen wir an zu arbeiten.
Jetzt hies' es, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern dass Problem aktiv anzugehen...



Von nun an, sahen unsere Spaziergänge und Gassigehrunden etwas anders aus als früher:
  • Nicht jeder Hundekontakt wurde und wird mehr gesucht
  • Ich bin sehr viel aufmerksamer bei unseren Hunderunden
  • Sehe ich von weitem einen grossen Hund auf uns zu kommen, checke ich erst mal schnell die Lage, schaue, wo der Besitzer ist und bitte ihn freundlich, seinen Hund bei sich zu behalten

Wichtig war es, dass Caruso merkte, dass "ich" für ihn die Situationen regle und nicht, dass er für mich in die Bresche springen muss. Mittlerweile brauche ich den kleinen Mann auch nicht mehr vorab an die Leine zu nehmen; kommt uns ein Hund entgegen, der ihm aufgrund seiner Bewegungen oder seiner Dynamik nicht ganz geheuer ist, bleibt er automatisch einen Schritt hinter mir, an meiner rechten Seite und wartet ab, bis ich die Situtation geklärt habe und ihm die Kontakfreigabe gegeben habe.



Besonders gefreut hat mich in den letzten Tagen eine Bemerkung meiner "weltbesten Hundesitterin" Kathi, die feststellte, wie toll sich Caruso in der grossen Rudelhunde-Familie, entwickelt hat.

In der Tat stelle auch ich immer wieder fest, wie "gechillt" unser kleiner Burschi durch die Welt läuft:
Ob bei Hundewanderungen mit den Spitzohren...



Oder bei Begegnungen mit anderen unkastrierten Rüden:



Würde ich es bildlich ausdrücken, so hebt unser Burschi seine Pfote und sagt: "Peace, Peace, Peace", alles easy Kollegen!!!" Das Schönste an dieser Entwicklung ist aber sicherlich auch, dass ich das Gefühl habe, ich kann mich auf meinen Hund verlassen... und er sich auf mich!

Zusammenfassend bin ich froh, sagen zu können: Wir sind zusammen gewachsen! Wir sind ein super Team geworden, der Burschi und ich...; eben, "Ein Team für alle Felle..."


Foto: Uschi Schlicht - Danke liebe Usch, für diese süsse Aufnahme!
www.schlichtspiel.de

Zum Ende - Was ich mir wünschen würde:

Kurz gesagt: Mehr Respekt, Verantwortungsgefühl und mehr Individualdistanz unter Hundehaltern!
Leider ist es so, dass ich dieses Manko oftmals bei Besitzern grosser Hunde feststellen muss.
Bei sehr vielen Begegungen startet, nach meiner freundlich geäußerten Bitte "Seien Sie doch bitte so nett und halten Ihren Hund bei sich", eine Diskussion: Diese reicht von "Meiner tut aber gar nichts!" bis zu "Der ist total lieb!"
Wird meistens gerne dann gerufen, wenn so ein 40 bis 45 kg Rhodesian Ridgeback mit ziemlicher Dynamik auf einen zugerannt kommt, der Besitzer hinter ihm her schreit, dieser aber Ohren auf Durchzug gestellt hat...

Das mag' sicher sein, dass der Große nichts tut, jedoch sollten die Besitzer grössere Hunde ein Gefühl dafür entwickeln, dass nicht jeder tagtäglich mit einem grossen Hund zu tun hat und mit dieser Art von Dynamik zurechtkommt.
 
Erwähnen möchte ich aber auch diejenigen Hundehalter, wo es optimal läuft: Sehen diese, dass man einen Hund an der Leine hat, so leinen sie den ihrigen sofort an und man geht sehr entspannt aneinander vorbei, so läuft es optimal, vielen Dank!
 
Aber auch für kleine Hunde gilt: Auch diese sind richtige Hunde und sollten eine gute Grunderziehung und ausreichende Sozialisation genossen haben. Niemand tut dem Kleinen einen Gefallen, wenn dieser bei jeder Hundebegegnung sofort auf den Arm genommen wird...
 
In diesem Sinne..., kuschelt Eure Fellnasen, bis bald, Petra und Caruso
 

Foto: Kathrin Köntopp

7 Kommentare:

  1. Nun muß ich einfach mal was sagen - ich lese Deine Berichte mit sehr viel Freude und liebe Deine Bilder - Herzlichen Dank dafür LG Anny

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  2. @Anny: Vielen lieben Dank dafür! Und: herzlich willkommen in der Welt der Dackel!!
    LG Petra

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  3. Das Gummistiefelbild ist super!
    liebe Grüße
    Carrie und George
    www.dackelansichten.de

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  4. wie recht du mal wieder hast!
    wir waren ja heute an der Ostsee und es waren unheimlich viele Hunde am Strand.
    Meine beiden liefen natürlich auch frei und ich stellte mit grosser Freude fest wie entspannt Ala war. Hat nicht einmal genurrt oder andere potente Rüden angemacht - ganz toll der kleine Mann.
    Ich hoffe, auch er hat nun sein Trauma von der Beissattacke überwunden.
    D.h. : einmal hat er einen Rüden angemacht, aber da durfte er: es war ein Mops! *lautlach*
    dickes Bussiund knuddels an den Burschi!

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  5. Liebe Petra,

    wieder ein sehr informativer Bericht von Dir..
    ich sehe Deinen Namen ( unter Experten )und Deine perfekten Fotos schon in der DOGS !
    So oft habe ich damals meinen TomTom in heiklen Situationen nicht beschützt.. als ich dann auch endlich die Verantwortung für unser kleines Rudel übernommen habe..ein Traum für alle.. das ist also die gute Bindung, welche man zu seinem Hund im besten Falle haben sollte.

    Caruso ist der Hammer- Dackel !!

    Lieben Gruß von den Spitzohren

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  6. Mensch, Petra - und ich seh das heute erst... Ist mir ja fast peinlich... Ich fand mich in einigen Deiner Erzählungen wieder, stimme Dir in ganz vielen Punkten uneingeschränkt zu und mag fast nicht glauben, dass Caruso mal ne "Zicke" gewesen sein soll. Gerade unsere wunderbaren, gemeinsam verbrachten Tage zum Jahreswechsel haben das glatte Gegenteil gezeigt! Einen SUPER sozialisierten, charmanten Burschen in einem superharmonischen Hund-Mensch-Umfeld. In Summe: Traumhaft! Der Lunibär legt sich - wie Du weißt - nicht vor JEDEM Hund auf den Rücken und steckt die Füsse in die Luft - und ich geh mal davon aus, dass Luna für Euch Zwerghundbesitzer schon zu der großen" Kategorie zählt, oder? ;-) *g* Es ist DEIN Verdienst, dieses wunderschöne Hund-Mensch-Team, das Du geschaffen hast! Du kannst echt stolz sein - auf DICH UND auf Caruso! Er ist ein absoluter Traumhund - findet Luna ja auch, und das will was heißen!
    Zuletzt: DANKE für die "Werbung" ;-)
    Eure Usch mit der Schwarzen!

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  7. lieben dank für diesen wunderbaren beitrag! du sprichst mir aus der seele.
    liebe grüße!

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