Wie es bei uns Hundemenschen so üblich ist, geraten wir zwischendurch immer mal
über unsere Hunde ins Parlieren, so auch neulich mit meiner lieben
Freundin Betty von den Spitzohren, die zwei wunderschöne Saarloos- Wolfhunde ihr eigen nennt.
Obwohl die beiden Rassen, Dackel und Saarloos, unterschiedlicher nicht sein könnten, so weisen sie doch eine Gemeinsamkeit auf, nämlich eine gewisse Anfangsscheuheit Menschen gegenüber.
Obwohl die beiden Rassen, Dackel und Saarloos, unterschiedlicher nicht sein könnten, so weisen sie doch eine Gemeinsamkeit auf, nämlich eine gewisse Anfangsscheuheit Menschen gegenüber.
Ist diese Scheuheit bei
den Saarloos jedoch schon rassemäßig veranlagt, so sieht es bei Dackeln doch schon anders aus, denn hier gibt es natürlich viele Exemplare, die bei einer Erstbegegnung freudig auf die Menschen zuwedeln – nicht jedoch unser Burschi, der Caruso...
Na, Ihr...??? Wenn ich mich ganz ganz klein mache, sehen die mich vielleicht nicht... |
Die Zwei mögen sich, weil keiner zu fordernd ist... |
Meistens sehen Erstbegegnungen mit fremden Menschen folgendermaßen bei uns aus:
Fremder Mensch sieht Dackel, dann folgt O-Ton: „Och, ist der süß, und Dackel sieht man ja immer seltener, darf ich...“, sagt’s und beugt sich auch sofort nach unten, um seine Hand von Caruso anriechen zu lassen.
Und was macht dieser?
Jawohl, Caruso legt erst
mal gepflegt fünf Schritte im Rückwartsgang ein, wobei er jenen,
besagten Menschen nicht aus den Augen lässt; erwähnenswert wäre
noch sein völlig ungläubiger Blick, in der sich, die für ihn wohl
berechtigte Frage, wieder spiegelt „Was will der/die von mir,
und was traut der/die sich???“
O-Ton von mir dann
meistens - wohl auch, weil ich den traurigen Blick des Menschen nicht
ertragen kann: „Der braucht seine Zeit, einfach in Ruhe lassen,
der kommt dann von alleine...“, und dies genau in dem Moment,
in dem Caruso mit leicht arrogantem Blick nun vollkommen den Rückzug
antritt.
Ich denke, dass ich nicht
zu erwähnen brauche, dass es nun zu keiner Kontaktaufnahme zwischen
Caruso und Mensch mehr kommt - zumindest in dieser Situation nicht
mehr...
So, oder ähnlich könnte es aussehen, wenn... (Sorry, Anne!) |
Bei "seinen" Menschen jedoch... |
Oder neulich, beim
sonntäglichen Familienspaziergang:
Caruso rennt über Wiesen
und freut sich seines Lebens, da entdecken ihn zwei ältere Frauen,
laufen auf ihn zu und spulen auch sofort den schon bekannten Text,
siehe oben, ab...
Als sie dann anfingen, ihn zu sich zu rufen, dachte ich, okay nun ersparen wir ihnen weitere Enttäuschungen und rief herüber: „Der wird wohl nicht kommen!“
Als sie dann anfingen, ihn zu sich zu rufen, dachte ich, okay nun ersparen wir ihnen weitere Enttäuschungen und rief herüber: „Der wird wohl nicht kommen!“
Sofort kam postwendend
die Antwort: „Ach, so, der darf nicht.........!“
Diesmal war ich wohl
diejenige, die irgendwie doof schaute.
Tja, so oder ähnlich
spielen sich also meistens die Erstbegegnungen Caruso’s mit fremden
Menschen ab.
Kennt er seine Menschen, dann klappt auch mal 'ne kleine Entführung... |
Mit meiner Freundin Betty, ihres Zeichens auch Hundetrainerin, ergeht es mit ihrer Timish in etwa so ähnlich, und so versuchten wir nun analytisch an das Thema heranzugehen und gingen alle wichtigen Stationen eines Hundelebens durch:
Unsere Hunde sind doch
gut sozialisiert, hatten schon als Welpen viel Kontakt zu Menschen,
wurde bei der Züchterin unseres Vertrauens in familiärer Atmosphäre
groß gezogen, dazu ist Caruso noch seit über drei Jahren bei der
weltbesten Hundenanny Kathi, er sucht ständig menschlichen
Kuschelkontakt, woran kann es also liegen, fragten wir uns??
Ein lebensfroher, lustiger Dackel, das ist Caruso... |
Und mit den andere Kollegen... |
....klappt's auch! |
Zu einem richtig
treffenden Ergebnis sind wir nicht gekommen, aber soviel dazu:
Im Verhalten unserer
Hunde ist ein Teil genetisch veranlagt, ein anderer Teil kann durch
Sozialisierung beeinflusst werden, mal zum Positiven, mal leider auch
zum Negativen.
Was die Scheuheit unseres
Carusos angeht, so werde ich dies wahrscheinlich nicht mehr genau
herausfinden, was aber in diesem Fall auch nicht weiter schlimm ist.
Me and my little Dog... Ob im Sommer oder (Foto: Uschi Schlicht; Danke für diese Szenen!!) |
...im Winter, immer an meiner Seite! (Foto: Uschi Schlicht) |
Ich finde es gar nicht so
schlecht, dass er nicht auf jeden Fremden Schwanz wedelnd zu rennt,
denn es gibt dafür einen anderen Aspekt, der mir viel wichtiger ist:
Mit das Schönste an
diesem wunderbaren Hund ist, dass er, hat er einmal jemanden ins Herz
geschlossen, seinen vollen Charme entwickelt und sich nicht mehr
auskennt vor lauter Freude und Liebe... – und für uns, seine
Menschen, ist dies mit dem einzigartigen Gefühl verbunden, dass wir
das Wichtigste auf der Welt sind, für diesen kleinen Burschen...
In diesem Sinne, Eure Petra und Caruso, und: "Streichelt Eure Hunde, sie sind das Beste in unserem Leben!"
Super schön geschrieben meine Liebe und wieder ganz tolle - und sehr passende - Bilder dazu gewählt! Ich würde mir diese anfängliche Reserviertheit bei meinen Panzerknackern manchmal wünschen *lach*. Im Rasseportrait der Aussies steht geschrieben, dass sie Fremden gegenüber anfangs eine gewisse Reserviertheit an den Tag legen - meine Jungs können aber nicht lesen und wissen das somit auch nicht *kicher*. Da wird gesprungen, gewedelt, gefreut und leider manchmal auch geküsst... :-). Hach, ich freu mich schon so auf Euch!! Ganz dickes Drückerchen von Annett und den wilden Jungs ♥
AntwortenLöschenTja, liebe Petra... Ich finde die Unterschiedlichkeit auch sehr spannend, was Hund-Mensch-Begegnungen anbelangt. Und ich möchte an dieser Stelle zwei Aspekte zu deinem tollen und auch nachdenklichen Post hier anbringen. Zum Einen: Ein Hund ist kein Kuscheltier! Punkt! (WER bitte fasst denn ohne zu fragen vorher einen Balg im Kinderwagen einfach an?!?) ICH kann mich der "traurigen" Blicke sehr wohl erwehren, weil es mich wütend macht, wenn jemand ungefragt mein Viech anfassen will - ICH würde da auch den Rückzug antreten, wenn ich Hund wäre...
AntwortenLöschenMein zweiter Aspekt - aus Labbiblödwinkel betrachtet: Hunde bauen zu anderen Menschen nur DANN ein feuchtfröhliches Wedelverhältnis auf, wenn sie von Anbeginn an verknüpft haben: Mensch = Futter! UND: Wenn sie so verfressen sind, wie es eben die Mehrzahl der Labradors sind. Ich spreche ja quasi aus ureigenster Erfahrung! Luna ließ sich nicht einmal davon abbringen, als Welpe freudestrahlend auf einen Mann zuzulaufen, der wutentbrannt gerufen hatte: "Wenn ich Ihren Köter noch einmal ohne Leine sehe, bringe ich ihn um"!
In der Natur der (Wolf-)Sache liegt es doch auch nicht, freudigst schwanzwedelnd auf Menschen zuzulaufen, ergo wird es auch KAUM in der Natur des Hundes liegen! Dass WIR MENSCHEN (ICH AUCH) immer meinen, wir müssten mit unseren - manchmal sehr abgefahrenen - Glaubenssätzen Dinge hinterfragen... Dafür können unsere Hunde ja nix... ;-) SO WHAT!?! WIE der Herr, so des Gschärr! DU begrüßt ja auch nicht JEDEN MENSCHEN freudigst, welchen Anlass also hätte Dein Hund es, zu tun?! Hab ICH EIN GLÜCK, DIR begegnet zu sein!!! DANKE für diesen tollen Beitrag (und natürlich der BILDER)!
So schön geschrieben und so schöne Fotos. Mich begleitet ja ein Golden Retriever, der nun wirklich auf jeden Menschen freundlich zugeht (leicht untertrieben), was zwar schön, aber manchmal auch gar nicht so gut ist. Da ich aber auch schon 2 Rauhhaardackel hatte, kenne ich diese Variante. Und irgendwann zieht auch wieder so ein kleiner Herzensbrecher bei mir ein. Lieben Gruß
AntwortenLöschenhey liebe petra,
AntwortenLöschenwirklich sehr schön geschrieben.
mit meiner mello hab ich auch manchmal solche situationen. und leider ist mello ein hund, der nach anfänglichem rückzug auch schnell mal zickig wird. sie sieht einfach zu niedlich aus und die leute denken immer sie wär der netteste hund der welt. leider ist das nicht so, denn mello hat den aussie-eigenen schutztrieb in ihrem vorherigen zuhause leider perfektionieren können. wenn mich jetzt leute fragen: der ist ja süß, darf ich mal?, dann muss ich antworten: ähem...besser nicht...die kann nicht so mit fremden menschen.
dann werd ich erstmal blöd angeguckt...und schon krieg ich nen stempel für den schlechterzogenen hund aufgedrückt.
da wünsch ich mir dann jedes mal, dass man doch bitte mir und meinem hund und sich selbst die blöde situation erspart und einfach vorbeigeht oder eben nur kommentiert wie niedlich sie doch ist. (da kommt dann von mir immer: hach...wenn sie wüssten^^; dann kommt man ins gespräch und plötzlich wird mello ganz zutraulich...aber sie braucht eben ihre zeit
Hallo
AntwortenLöschenAlso ich kenne dass auch;) habe aber Zwei Saarloose die unterschiedlicher nicht sein können . Mein Ältere Rüde ist so wie die Timisch von der Bettina nur nicht so schüchtern er tritt ein paar Schritte zurück und beobachtet den Fremden. Und mei Mädel hat wohl vergessen dass Sie ein Saarlois ist ;) Sie lässt sich fast immer gleich von Fremden anfassen und streicheln. So wie kann nur sein ?? Ich glaube dass liegt halt beim Hund es gibt solche und solche ;) ach ja bevor ich's vergesse toll geschriebener Blogbeitrag ;)
Lg Sven
ich lasse mich nicht "nur nicht anfassen", ich halte auch noch einen gewissen Sicherheitsabstand zur Spezie Mensch. Oft verstecke ich mich auch im Gebüsch, da gibt es dann gleich gar keine Diskussionen. "Ihr Hund ist aber scheu, hat er schlechte Erfahrungen gemacht?" Mein Onkel Flynn ist da cooler. Für Leckerchen macht er schon sehr viel und der mag Kinder voll gerne, bei den Erwachsenen ist er auch etwas skeptisch. Ich würde mich nie für ein Leckerchen streicheln lassen, gehts noch ? Bei meinem Frauchen kann ich nicht genug bekommen, boah, ich könnt den ganzen Tag kuscheln, aber Fremde ? und dann noch streicheln ?
AntwortenLöschenWIESO EIGENTLICH ?
Timish